Eine Segelreise im Herbst... Da fragt man sich sofort, ob das mit dem
Wetter wohl noch hinhaut…? Richard, der Schiffer von dem coolen Zweimastklipper
Sybaris, kennt sich hiermit gut aus. Wie haben ihn angerufen. Beseelt erzählt
er über das Spielen mit dem Wind, das Mitbewegen mit den Jahreszeiten und die
Schönheit von letzten Malen.
Eine Leerstunde
in Wetter und Wind
Ist es im Oktober
nicht zu schlechtes Wetter zum Segeln? 'Manchmal ist in der Tat schlechtes
Wetter, aber eigentlich ist das überraschend wenig der Fall auf dem Ijsselmeer.
Das kommt dadurch, dass es etwas länger warm bleibt als auf dem Land. Das
Wasser hält seine Energie länger fest. Je größer der Unterschied in der Temperatur
ist, desto schwieriger ist es für das Wetter, um über das Wasser zu kommen. Es
bleibt dann über dem Land hängen. Darum hat man im Allgemeinen weniger Schauer
auf dem Ijsselmeer.'
Draußen spielen
'Wenn die Sonne
durch eine Wolke verdeckt wird, kühlt es sich ein paar Grade ab. Dadurch
bekommt man dann mehr Wind. Wettstreitsegler können dadurch einen Wettkampf
wegen einer einzigen Wolke gewinnen. Du siehst das Wetter schon von Weitem
ankommen und damit kann man während einer Reise wunderbar spielen. Ich bin
nicht der Chef des Wetters, aber ich kann mich mitbewegen und meine Route
anpassen.'
Letzte Male
'Das Schöne an
der Nachsaison finde ich die letzten Male. Das letzte Mal Schwimmengehen, der
letzte laue Sommerabend, das letzte Mal auf der Terrasse sitzen. Dadurch, dass
du weißt, dass es wahrscheinlich das letzte Mal ist in diesem Jahr, genießt du
es noch mehr. Du gehst in eine Art Ruhemodus. Es ist insgesamt eine
entspanntere Zeit, weil im Oktober beinahe keine Jachten fahren. Die haben
nämlich keine Heizung. Die Häfen sind langsam leerer und ich kann hineinfahren,
wann es mir gut passt. Die Schleusenwächter haben weniger zu tun und sind
entspannter. Auch dadurch wird einem bewusst, dass die Saison ihrem Ende zugeht.'
Mit dem Schiff in
der Wanne
'Die Tage werden
kürzer. Die Natur beginnt einzukehren. Es gibt natürlich keine Bäume auf dem
Wasser, aber ich habe doch Blätter auf dem Boot, wenn ich aus dem Hafen komme. Man
fühlt, dass sich die Erde von der Sonne wegdreht. Über Tag muss man sich gut
anziehen, am Besten mit Schichten. Aber das Schöne ist: Das Wasser ist noch
warm. Du liegst eigentlich mit deinem Schiff in einer großen warmen Badewanne.
Abends liegst du herrlich in deinem Bett – Beinahe wie in einer warmen Wiege.'
Ein schönes Abenteuer
'Das Gefühl, wenn
du etwas kaufst und du genau den Betrag im Portemonnaie hast, den du brauchst. Dass
es genau passt. Das finde ich fein. Ich mache Dinge gerne passend und das gelingt auch noch im Oktober. Es geht
nicht darum, was für ein Wetter es ist, sondern, was du damit machst. Es
ist das da, was da ist. Und das kann
man positiv und kreativ in seinem Vorteil arbeiten lassen. Wird es eher dunkel?
Dann hat man mehr Zeit beim Lagerfeuer am Strand. Es ist ein Spielen mit den
Gegebenheiten. Ein Abenteuer ist nicht per se ein sonniger Strand. Flexibel
umgehen mit den Gegebenheiten bringt mit sich, dass du genießen kannst – auch
wenn dieser Moment einen heftigen Schauer bringt.'
Der Unterschied
zum Segeln im Sommer
'Beim Segeln geht es um drei Dinge, wenn du mich fragst. Es geht um Lernen und neue Herausforderungen angehen. Ich versuche, die Gäste, die häufiger zurückkommen, jedes Mal einen Schritt weiter machen zu lassen, z.B. beim Navigieren. Weiterhin ist da das Soziale. Was auf einem kleinen Boot nicht gelingt, geht auf einem großen Schiff sehr gut: zusammen sein.
Schlussendlich die Natur und das Wetter. Der Herbst hat seine eigene Persönlichkeit. Die Sonne steht zum Beispiel tiefer, wodurch ganz andere Farben entstehen. Die sieht man dann wieder im Wasser zurück. Selbst der ganze Horizont ist anders. Das Wasser und die Luft scheinen ineinander überzugehen. Die Weite gibt einem ein Gefühl von Raum und Ruhe.'
Also Segeln in der Nachsaison?
'In Werbungen hört man manchmal Beschwörungen, dass Segeln im Herbst schöner ist als im Sommer. Sorry, aber das ist echt übertrieben. Man muss es auch nicht toller machen, als es ist. Ich will auf jeden Fall betonen, dass Kleidung den absoluten Unterschied macht. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung. Wenn du gute Regenkleidung hast, stört es dich nicht so sehr, wenn es mal regnet. Dann bist du schön durch Wind und Wetter gesegelt und abends zufrieden mit einem schönen Tag. Mit dem Wetter kann es in alle Richtungen gehen. Ich gehe es flexibel an und bewege mich mit den Gegebenheiten.'
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